Diese dreitägige Exkursion führte eine Gruppe, bestehend aus 24 Weinbrüdern, Damen und Gästen zu 4 VDP-Weingütern an die Nahe, eine Region mit ca. 4.100 ha, die in den letzten Jahren vor allem durch ihre herausragenden Rieslinge auf sich aufmerksam macht. In keiner anderen deutschen Weinregion findet man eine derartige Vielfalt an Boden- und Gesteinsformationen.
Beim ersten Weingut, Emrich-Schönleber in Monzingen, zelebrierte uns der Juniorchef des Hauses eine exzellente Weinprobe, gespickt mit den besten Tropfen, die das Haus zu bieten hat. Ob von der Basis die beiden Weiß-, Grauburgunder oder Riesling bis hin zu den großen Lagenweinen, alles in sich stimmig. Besonders herausragend natürlich die Fassproben vom Frühlingsplätzchen GG 2015 und Halenberg GG 2015. Am frühen Abend wurde das in Bad Münster am Stein für uns verkehrsgünstig gelegene Hotel Krone bezogen.
Die erste Weinprobe am 11.6. führte zum Weingut Dönnhoff nach Oberhausen. Der sehr bescheiden auftretende und damit umso sympathischer wirkende Helmut Dönnhoff servierte uns zusammen mit seiner Frau die großartigen Gewächse des Hauses. Ohne Zweifel gehört Dönnhoff zu den 5 besten Rieslingerzeugern weltweit. Diese Rebsorte umfasst 80% des Programms . Sehr bedauerlich, dass bereits zwei Drittel des Superjahrganges 2015 verkauft waren. Die Gruppe hätte sonst sicher noch mehr zur Füllung des Busses beigetragen.
Nach einem tollen Mittagessen im atmosphärischen Restaurant Hermannshöhle ging es zu einem weiteren Höhepunkt. Im Schlossgut Diel in Rümmelsheim stellte Armin Diel in schönstem Schlossambiente die Kreszenzen des Hauses vor. Interessant, dass er immer abwechselnd von jedem Tisch eine Dame oder Herrn den jeweiligen Wein ansprechen ließ. Begeisternd, mit welch ziselierter Sprache Armin Diel seine Ausbildung als Jurist wie als Journalist herüberbrachte. Eine Ausbildung, die er im Übrigen mit dem großen Weinpapst Robert Parker gemein hat.
Am Sonntag traf die Gruppe pünktlich um 10:00 beim letzten Weingut dieser Reise ein, Kruger-Rumpf in Münster-Sarmsheim Auch hier ist das Angebot ganz konsequent nach der VDP-Qualitätspyramide geordnet, Gutswein, Ortswein, Erste Lage, Große Lage. Nach einer Betriebsbesichtigung stellte Herr Rumpf Senior uns die überzeugende Kollektion des Hauses im phantastischen Ambiente des familieneigenen Gasthofes vor. Besonders verblüffend dabei, wie in Zweierflights die Unterschiedlichkeit der Böden zum Ausdruck kam. Im einen Glas ein Riesling aus Quarzitböden, im Vergleich dazu ein Riesling vom Schiefer geprägt. Nach einem wunderbaren Essen – nicht umsonst zählt das Haus zu den 300 besten Landgasthöfen im Feinschmecker – begleitet von korrespondierenden Weinen konnte gut gestärkt und bestens gestimmt die Heimreise angetreten werden.
Joachim Volz