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Die traditionelle Veranstaltung „Weinbrüder unter sich“ führte in diesem Jahr eine Gruppe von 13 Weinbrüdern in den Rheingau, zunächst nach Hochheim am Main. Im Weingut Künstler erläuterte Gregor Breuer die Historie und bei einem kurzen Spaziergang durch die Reben die einzelnen Lagen des Weinguts wie Kirchenstück oder Domdechaney. In Summe werden 42 Hektar bewirtschaftet.

Danach folgte eine beeindruckende Verkostung, beginnend mit einem Sauvignon Blanc 2013, der in seiner zurückhaltenden Eleganz an die Gewächse der Loire erinnerte. Bekannt ist Franz Künstler aber – wie im Übrigen der gesamte Rheingau - für seine Rieslinge. Dies konnte durch die terroirtypischen Einzellagen auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden, wobei der 2011er Rüdesheimer Berg Rottland Riesling Erstes Gewächs mit seinen Schiefernoten unter all’ den wunderbaren weißen Tropfen gar noch besonders herausragte. Von geschliffener Eleganz auch der Spätburgunder von der großen Lage Hochheim Stein. Eine Riesling Spätlese Rüdesheimer Berg Roseneck aus dem Jahr 2013 gab es zum Abschluss, ein Wein, der trotz seiner 101 g Restzucker und 7,5% Alkohol sich keineswegs pappig süß, sondern spielerisch leicht präsentierte.

Nach diesem grandiosen Auftakt ging die Busfahrt weiter nach Rüdesheim. Auf 60km konnte man den wunderschönen Rheingau genießen.

Nach dem Einchecken im Hotel führte das Programm direkt gegenüber zum Weingut Carl Ehrhard, was in puncto atmosphärischem Ambiente seiner Weinbar und Straußwirtschaft seinesgleichen sucht. Carl Ehrhard erläuterte den gut bestückten Keller und seine Philosophie. Durch langsame und kühle Spontanvergärung versucht er immer, die natürliche Frucht des Rieslings zu erhalten. Seine Spätburgunder reifen nach der Maischegärung für mindestens 12 Monate im Holzfass.

Im Rahmen einer kulinarischen Weinprobe, von Carl und Petra Ehrhard ebenso fachkundig wie charmant zelebriert, konnten sich die Weinbrüder von der begeisternden Qualität des gesamten Weinsortiments überzeugen. Großes Lob gab es auch für die von einer amerikanischen Köchin zubereiteten Tapas, welche vollendet zu den Weinen harmonierten.

Am Sonntag, bereits morgens um 10:00 Uhr, verwöhnte dann Petra Ehrhard die Weinbrüder noch zusätzlich mit einem herrlich frischen Pinot Sekt. Das war ein Frühschoppen der ganz feinen Art.

Eine besondere Überraschung wartete dann in der Folge noch auf die Gruppe. Der Gründer der Weinbruderschaft, Werner Schultheis, hatte eingeladen nach Geisenheim-Johannisberg. Er und seine Frau haben dort vor etlichen Jahren die Gebäude eines ehemaligen Weinguts erworben, die sie mit viel Engagement und Herzblut aufs liebevollste restauriert haben. In seinem atmosphärischen Keller wurde den Weinbrüdern eine Kostprobe seiner Kellerschätze aus dem Rheingau zu schmackhaften Schmankerln serviert. Rieslinge von Hanka, Villa Gutenberg und Spreitzer, die ebenso mundeten wie ein Riesling Kabinett von Kerben Erben aus dem Jahr 1982, der trotz etwas Firne und Petrol in der Nase das große Alterungspotenzial dieser Rebsorte deutlich unterstrich.

Ein herzliches Dankeschön an Werner Schultheis und seine Frau für dieses Highlight.

Ebenso ein herzliches Dankeschön an das Kapitelmitglied Lutz Alt für seine perfekte Organisation.

Joachim Volz