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Die diesjährige Veranstaltung führte elf Weinbrüder an die Hessische Bergstraße, Deutschlands kleinstes Weinbaugebiet mit gerade mal 442ha. In Bensheim macht seit einigen Jahren das Sektgut Griesel von sich reden. Das Unternehmerehepaar Streit hatte 2013 die ehemalige Domäne Bergstraße der Hessischen Staatsweingüter gekauft und mit Niko Brandner einen ausgewiesenen Fachmann als Betriebsleiter gewonnen. Er war bei Fürst sowie bei Raumland, Deutschlands Sektmacher Nummer 1, tätig. Entsprechend ist auch sein Stil bei der Sekterzeugung: Handlese, Ganztraubenpressung, keinerlei Schönung oder Filtration, natürlich Spontanvergärung und minimalste Schwefelung. Eine knackige Säure zeichnet den Riesling Sekt Brut „Tradition“ aus, der enorm den Trinkfluss anregt. Etwas weicher in der Stilistik die Pinot Blancs wie auch die Prestige-Sekte. Schade, dass die überregional als einer der besten Sekte Deutschlands gehandelte „Grande Cuvée“ ausverkauft war.

Die zweite Station war dann das in den gleichen Kellern bewirtschaftete Weingut Schloss Schönberg, ebenfalls im Besitz des Ehepaares Streit. Im Hof konnten wir bei gutem Wetter unseren Imbiss einnehmen, begleitet vom Basis-Riesling und dem Rosé des Hauses. Die ebenso junge wie enorm engagierte und begeisternd authentische Betriebsleiterin Rabea Trautmann, als Quereinsteigerin zum Wein gekommen – sie war vor ihrer Winzerausbildung in Baden als Landschaftsarchitektin tätig – zeigte uns die schönen Kellergewölbe und stellte uns die Weine vor. Von der Basis bis hin zu den Spitzengewächsen, alles hatte Klasse. Speziell der elegante Spätburgunder „Fürstenlager“ zeigt sich als großer Pinot, erinnert in seinem schlanken Charakter an die großen Spätburgunder der Ahr. Bei solcher Qualität war natürlich dann auch die Kauflust der Weinbrüder geweckt.

Am Abend saß man dann im „Blauen Aff“, einem urigen Lokal mit phantastischem Ambiente noch zusammen und ließ bei großen – auch internationalen - Weinen, begleitet von einem 6-Gang-Menü, den Abend ausklingen.

Zurück im Bensheimer Allee-Hotel war das Einschlafen nach so viel Weingenuss und gutem Essen kein Problem. Am nächsten Morgen ging es dann ausgeruht zurück nach Hause.

Joachim Volz