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„Mit rund 7.000 Hektar Rebfläche ist Israel deutlich kleiner als wir in Württemberg“, mit diesen Worten eröffnete unser Weinbruder und Sommelier Marcus Stich unsere erste Veranstaltung in diesem Jahr. Das Pädagogisch-kulturelle Centrum „Ehemalige Synagoge“ bot uns für das Thema „Weine aus Israel“ einen hervorragenden Rahmen.

So starteten wir gespannt auf das Weinprogramm mit einem Sekt nach klassischer Champagnermethode hergestellt und als Blanc de Blanc zu 100 Prozent aus Chardonnay gekeltert. Anschließend folgten vier Weißweine, deren frische und Qualität überraschte. Die oft schwierigen Erzeugungsbedingungen zwingen die Winzer dort zu ungewöhnlichen Maßnahmen wie beispielsweise zum Eingraben der Reben, damit die Trauben ausreichend Schatten während der Reifezeit bekommen. Auch den Ausbau im Barrique verstehen israelitische Erzeuger sehr gut, wovon uns der Chardonnay eindrucksvoll überzeugte.

Wie bereits die Weißweine so sind auch die Rotweine zum allergrößten Teil aus französischen Reben gekeltert. Davon werden sehr viele  Weine reinsortig angeboten, im Gegensatz zu ihren Vorbildern aus Bordeaux oder anderen großen Weinanbaugebieten der Welt. Besonders für Weine aus Israel ist auch das Thema koschere Erzeugung. Damit der Wein koscher bleibt, erfordert es von der Ernte bis zur Verkostung gläubige, männliche Juden. Auch die Spontangärung ist Teil dieses Prozesses. Schon der Ausschank der Weine durch Menschen anderen Glaubens führt dazu, dass der Wein dieses Attribut verliert. So überrascht es nicht, dass auch der herrlich zubereitete Sauerbraten mit Knödel und Rotkohl zwar so koscher wie möglich, letztendlich „koscherer Art“ serviert wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Israel sehr spannende Weine hervorzubringen vermag, die sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken brauchen. Marcus Stich verstand es sehr gut, uns die Weine vorzustellen und uns mit Detailwissen zu begeistern. Eine sehr gelungene Probe und ein wunderbarer Auftakt in das Jahr 2016!

Lutz Alt