Die Rebsorte Sauvignon Blanc hat Ende der Achtzigerjahre einen faszinierenden Aufschwung erlebt, verursacht im Wesentlichen durch extrem aromatische Weine, die in einer regelrechten Modewelle aus Neuseeland nach Europa schwappten. Ursprünglich von der Loire und aus dem Bordelais stammend, hat sie sich durch sehr erfolgreichen Anbau überall in der Neuen Welt, aber auch in Regionen wie der Steiermark, Südtirol und in geringerem Umfang auch in Deutschland etabliert, hier vor allem in der Pfalz sowie in Rheinhessen. Mit ca. 120.000 ha hat sich der Sauvignon Blanc zur meistangebauten Sorte weltweit nach Chardonnay entwickelt.
Zum Apéro konnten die 35 Teilnehmer einen Chardonnay-Cremant Non Dosé im Chablis-Stil des Winzers Patrick Piuze aus Burgund genießen. Dann folgten drei Klassiker von der Loire, allesamt typische hochkarätige Vertreter aus Sancerre, ein 2017er Domaine Vaccheron, Jean-Marc Roger 2016 und Vincent Gaudry 2021 überzeugten durch geschmackliche Ausprägungen von Salzigkeit, Feuerstein und Kalk. Danach folgten quasi als absoluter Gegensatz die beiden Aromenbomben aus Neuseeland von Dog Point Vineyard und Cloudy Bay, typische Vertreter ihrer Art des Jahrgangs 2024 aus der Region Marlborough. Hier dominierten Maracuja, Stachelbeere, Zitrus. Mit dem Eichberg 2023 vom Sattlerhof, dem Pössnitzberg 2018 und dem Zieregg 2018 folgten drei phantastische Tropfen aus der Steiermark. Der Mantele 2023 der Kellerei Nals und vor allem der Quarz 2023 von Terlan brachten den Südtiroler Typus zum Ausdruck. Ebenso auf sehr hohem Niveau (97 Punkte beim renommierten Falstaff) die Reserve 2023 von Weedenborn aus Rheinhessen. Den Abschluss bildete leider etwas holzlastig der Sauvignon Blanc 500 aus dem Jahr 2022 des Pfälzer Weinguts Von Winning.
Wieder wie schon im vergangenen Jahr Lob und Anerkennung für das Team des Bären! Außer zu asiatischen Speisen oder zu Fischgerichten harmoniert Sauvignon Blanc hervorragend zu Paniertem. So konnte das klassische Wiener Schnitzel absolut überzeugen.
Joachim Volz
